Dein Hund

Wenn alle dich meiden und hassen, ob mit oder ohne Geduld,

wird einer dich niemals verlassen, und das ist dein treuer Hund.

Und würdest du ihn sogar schlagen, ganz herzlos und ohne

Verstand, er wird es geduldig ertragen und leckt dir dafür noch

die Hand. Nur Liebe und selbstlose Treue hat er für dich immer

parat! Er beweist es dir täglich aufs neue, wie unsagbar gern

er dich hat. Nennst einen Hund dein eigen, wirst du nie verlassen

sein, und solltest du vor Einsamkeit schweigen, bist du doch

niemals allein. Wird einst der Tod dir erscheinen, und schlägt dir die

letzte Stund' wird einer bestimmt um dich weinen, und das ist dein

treuer Hund. Drum schäm' dich nicht deiner Tränen, wenn einmal

dein Hund von dir geht! Nur er ist, das will ich erwähnen, ein Wesen

das stets zu dir steht...

Wie konntest du nur?

Als ich ein Welpe war, unterhielt ich dich mit

meinen Possen und brachte dich zum Lachen.

Du nanntest mich Dein Kind, und trotz einer Anzahl

durchgekauter Schuhe und so manchem abgeschlachteten

Sofakissen wurde ich Dein bester Freund.

Immer, wenn ich böse war, erhobst Du Deinen Zeigefinger und fragtest mich

"Wie konntest Du nur?"

aber dann gabst Du nach und drehtest mich

auf den Rücken, um mir den Bauch zu kraulen.

Mit meiner Stubenreinheit dauerte es ein bisschen länger

als erwartet, denn Du warst furchtbar beschäftigt,

aber zusammen bekamen wir das in den Griff.

Ich erinnere mich an jene Nächte, in denen ich mich im Bett

an Dich kuschelte und Du mir Deine Geheimnisse

und Träume anvertrautest, und ich glaubte,

das Leben könnte schöner nicht sein.

Gemeinsam machten wir lange Spaziergänge im Park,

drehten Runden mit dem Auto, holten uns Eis

(ich bekam immer nur die Waffel, denn "Eiskrem ist schlecht für Hunde", sagtest Du),

und ich döste stundenlang in der Sonne,

während ich auf Deine abendliche Rückkehr wartete.

Allmählich fingst Du an, mehr Zeit mit Arbeit und

Deiner Karriere zu verbringen und auch damit,

Dir einen menschlichen Gefährten zu suchen.

Ich wartete geduldig auf Dich, tröstete Dich über Liebeskummer

und Enttäuschungen hinweg, tadelte Dich niemals wegen schlechter

Entscheidungen und überschlug mich vor Freude,

wenn Du heimkamst und als Du Dich verliebtest.

Sie, jetzt Deine Frau, ist kein "Hundemensch" -

trotzdem hieß ich sie in unserem Heim willkommen,

versuchte ihr meine Zuneigung zu zeigen und gehorchte ihr.

Ich war glücklich weil Du glücklich warst.

Dann kamen die Menschenbabys,

und ich teilte Deine Aufregung darüber.

Ich war fasziniert von ihrer rosa Haut und

ihrem Geruch und wollte sie genauso bemuttern.

Nur, dass Du und Deine Frau Angst hattet, ich könnte ihnen wehtun,

und so verbrachte ich die meiste Zeit verbannt in

einem anderen Zimmer oder in meiner Hütte.

Oh, wie sehr wollte auch ich sie lieben,

aber ich wurde zu einem "Gefangenen der Liebe".

Als sie aber größer waren, wurde ich ihr Freund.

Sie krallten sich in meinem Fell fest, zogen sich daran hoch auf wackligen Beinchen,

pieksten ihre Finger in meine Augen,

inspizierten meine Ohren und gaben mir Küsse auf die Nase.

Ich liebte alles an ihnen und ihre Berührung

denn Deine Berührung war jetzt so selten geworden.

Und ich hätte sie mit meinem Leben verteidigt,

wenn es nötig gewesen wäre.

Ich kroch heimlich in ihre Betten, hörte ihren Sorgen und Träumen zu,

und gemeinsam warteten wir auf das Geräusch Deines Wagens in der Auffahrt.

Es gab einmal eine Zeit, da zogst Du auf die Frage,

ob Du einen Hund hättest, ein Foto von mir aus der Brieftasche

und erzähltest Geschichten über mich.

In den letzten Jahren hast Du nur noch mit "Ja" geantwortet und das Thema gewechselt.

Ich hatte mich von "Deinem Hund" in "nur einen Hund" verwandelt,

und jede Ausgabe für mich, wurde Dir ein Dorn im Auge.

Jetzt hast Du eine neue Berufsmöglichkeit in einer anderen Stadt

und Du und sie werdet in eine Wohnung ziehen,

in der Haustiere nicht gestattet sind.

Du hast die richtige Wahl für "Deine" Familie getroffen,

aber es gab einmal eine Zeit, da war ich Deine einzige Familie.

Ich freute mich über die Autofahrt, bis wir am Tierheim ankamen.

Es roch nach Hunden und Katzen, nach Angst, nach Hoffnungslosigkeit.

Du fülltest die Formulare aus und sagtest

"Ich weiß, Sie werden ein gutes Zuhause für sie finden".

Mit einem Achselzucken warfen sie Dir einen gequälten Blick zu.

Sie wissen, was einen Hund oder eine Katze in

"mittleren" Jahren erwartet, auch mit "Stammbaum".

Du musstest Deinem Sohn jeden Finger einzeln vom Halsband lösen,

als er schrie "Nein, Papa! Sie dürfen mir meinen Hund nicht wegnehmen!"

Und ich machte mir Sorgen um ihn und um die Lektionen,

die Du ihm gerade beigebracht hattest,

über Freundschaft und Loyalität, über Liebe und Verantwortung,

und über Respekt vor allem Leben.

Zum Abschied hast Du mir den Kopf getätschelt,

meine Augen vermieden und höflich auf das Halsband und die Leine verzichtet.

Du hattest einen Termin einzuhalten, und nun habe ich auch einen.

Nachdem Du fort warst, sagten die beiden netten Damen,

Du hättest wahrscheinlich schon seit Monaten von dem bevorstehenden

Umzug gewusst und nichts unternommen,

um ein gutes Zuhause für mich zu finden.

Sie schüttelten den Kopf und fragten

"Wie konntest Du nur?"

Sie kümmern sich um uns hier im Tierheim so gut es eben geht.

Natürlich werden wir gefüttert,

aber ich habe meinen Appetit schon vor Tagen verloren.

Anfangs rannte ich immer vor ans Gitter,

sobald jemand an meinen Käfig kam, in der Hoffnung,

das seiest Du - dass Du Deine Meinung geändert hättest - dass all dies

nur ein schlimmer Traum gewesen sei ...

oder ich hoffte, dass es zumindest jemand wäre,

der Interesse an mir hätte und mich retten könnte.

Als ich einsah, dass ich nichts aufzubieten hatte gegen

das vergnügte Um-Aufmerksamkeit-Heischen unbeschwerter

Welpen, ahnungslos gegenüber ihrem eigenen Schicksal,

zog ich mich in eine ferne Ecke zurück und wartete.

Ich hörte ihre Schritte als sie am Ende des Tages kam,

um mich zu holen und trottete hinter ihr her

den Gang entlang zu einem abgelegenen Raum.

Ein angenehm ruhiger Raum.

Sie hob mich auf den Tisch und kraulte meine Ohren

und sagte mir, es sei alles in Ordnung.

Mein Herz pochte vor Aufregung, was jetzt wohl geschehen würde,

aber da war auch ein Gefühl der Erleichterung.

Für den Gefangenen der Liebe war die Zeit abgelaufen.

Meiner Natur gemäss war ich aber eher um sie besorgt.

Ihre Aufgabe lastet schwer auf ihr, und das fühlte ich,

genauso wie ich jede Deiner Stimmungen erfühlen konnte.

Behutsam legte sie den Stauschlauch an meiner Vorderpfote an,

während eine Träne über ihre Wange floss.

Ich leckte ihre Hand, um sie zu trösten,

genauso wie ich Dich vor vielen Jahren getröstet hatte.

Mit geübtem Griff führte sie die Nadel in meine Vene ein.

Als ich den Einstich fühlte und spürte, wie die kühle Flüssigkeit durch meinen Körper lief,

wurde ich schläfrig und legte mich hin, blickte in ihre gütigen Augen und flüsterte

"Wie konntest Du nur?".

Vielleicht verstand sie die Hundesprache und sagte deshalb "Es tut mir ja so Leid".

Sie umarmte mich und beeilte sich mir zu erklären,

es sei ihre Aufgabe dafür zu sorgen, dass ich bald einem besseren Ort wäre,

wo ich weder ignoriert noch missbraucht noch ausgesetzt werden könnte

oder auf mich allein gestellt wäre - einem Ort der Liebe und des Lichts,

vollkommen anders als dieser irdische Ort.

Und mit meiner letzten Kraft versuchte ich ihr mit einem Klopfen

meines Schwanzes zu verstehen zu geben,

dass mein "Wie konntest Du nur?" nicht ihr gegolten hatte.

Du warst es, mein geliebtes Herrchen, an den ich dachte.

Ich werde für immer an Dich denken und auf Dich warten.

Möge Dir ein jeder in Deinem Leben so viel Loyalität zeigen.

© Jim Willis 2001


Übersetzt aus dem Amerikanischen von Elvira Rösch & Nicole Valentin-Willis


Ich habe diesen traurigen Text mit folgenden Hinweis, dem ich mich völlig anschließen möchte, gefunden:

"Wir möchten Sie dazu ermutigen, "Wie konntest Du nur?" zu veröffentlichen und so mitzuhelfen, die verbreitete Vorstellung von Tieren als "entsorgbar" zu ändern und vor Augen zu halten,

dass der Entschluss, ein Tier in eine Familie aufzunehmen, eine Verpflichtung bedeutet, welche für die Lebensdauer des Tieres anhält!"

Zehn Bitten eines Hundes an den Menschen:

1. Mein Leben dauert 10 bis 12 Jahre. Jede Trennung von Dir bedeutet Leiden. Bedenke es, bevor du mich anschaffst.

2. Pflanze Vertrauen in mich - ich lebe davon.

3. Sprich mit mir, auch wenn ich deine Worte nicht ganz verstehe, so doch die Stimme, die sich an mich wendet.

4. Bedenke, ehe du mich schlägst, dass meine Kiefer mit Leichtigkeit zubeißen könnten, dass ich davon aber keinen Gebrauch mache.

5. Gib mir Zeit zu verstehen, was du von mir verlangst.

6. Zürne mir nie lange und sperr mich nicht zur Strafe ein! Du hast deine Arbeit und dein Vergnügen - ich habe nur dich.

7. Wisse, wie immer an mir gehandelt wird - ich vergesse nie!

8. Ehe du mich bei schiltst, bedenke, vielleicht plagt mich etwas.

9. Kümmere dich um mich, wenn ich alt werde. Du wirst auch einmal alt sein.

10. Geh jeden schweren Gang mit mir. Sag nie: "Ich kann so was nicht sehen".

Alles ist leichter für mich mit dir!

Wenn...

Wenn du den Tag ohne Kaffee beginnen kannst, ohne gereizt zu sein,
wenn du immer fröhlich bist und Wehwehchen und Schmerzen ignorieren kannst,
wenn du dich nicht beschwerst oder Leute mit deinen Problemen langweilst,
wenn du jeden Tag dasselbe essen kannst und dafür noch dankbar bist,
wenn du Verständnis dafür hast, dass die Menschen die du liebst, zu beschäftigt sind, um Zeit mit dir zu verbringen,
wenn du darüber hinwegsehen kannst, dass die, die du liebst, manchmal ohne Grund ihre Aggressionen an dir auslassen,
wenn du einen reichen Freund nicht besser als einen armen behandelst,
wenn du der Welt ohne Lüge und ohne Täuschung gegenüberstehen kannst,
wenn du wahrlich sagen kannst, dass es in deinem Herzen keine Vorurteile gegen die verschiedenen Rassen, Farben,Religionen, Weltanschauungen und politischen Meinungen gibt,
wenn du bedingungslos lieben kannst, ohne Druck auszuüben oder Erwartungen zu haben,
dann, mein Freund, bist du fast so gut wie dein Hund.


Warum?

Du hast in meine Augen gesehen,
da war es schon um dich geschehen,
Du hast mich mit Nachhause genommen,
ich bin ganz neugierig mitgekommen.
Du hast mich stolz spazieren geführt,
die Bewunderung der Passanten gespürt.
Du hast mit mir getobt und gespielt,
und dich eine Weile glücklich gefühlt.

Dann hab ich auf den Teppich gemacht.
Da hast du nicht mehr so freudig gelacht.
Dann musstest du fort, ich weiß nicht wohin,
ich hab nur gespürt, wie lästig ich bin.
Dann wurde ich größer, dir fehlte die Zeit,
ich wollte zwar brav sein, doch bald gab es Streit,
dann hab' ich vor Frust die Möbel zerkaut,
das war dir zuviel, und du wurdest laut.

Du hast von Erziehung und Härte gesprochen,
und ich habe Deinen Zorn gerochen.
Du hast mich verbannt aus deinem Haus,
aus dem Zwinger kam ich nur noch selten raus,
Du hast mir Futter und Wasser gegeben
und gedacht, das sei genug für mein Leben.
Du hast ein neues Spielzeug gefunden -
hattest die Nase voll von uns Hunden.

Dann wurde ich krank, lag einsam im Stroh,
ich dachte, mein Herz wird nie wieder froh.
Dann hast du bei mir nicht mehr saubergemacht,
mir nur noch meinen Fressnapf gebracht.
Dann hab' ich gewusst, bald ist es vorbei,
denn niemand hört meinen stummen Schrei.
Dann ging ich hinüber, weit von dir fort,
an einen neuen, besseren Ort.

Es bleibt nur ein trauriger Blick zurück.
Soviel Leid für ein klein wenig Glück?
Ich frage dich, warum liebtest du mich?
Ich war doch nur ein Spielzeug für dich.
Du hast mich gewollt, du hast mich bekommen,
du hast mir mein ganzes Leben genommen.

Warum liebtest du mich? Hast mich niemals begriffen.
Hast auf alle meine Gefühle gepfiffen.
Dein Herz ist kalt. Wird niemals warm.
Bei all dem Spielzeug bist du - arm...



Liebes Herrchen,

am Morgen bist Du sehr früh aufgestanden und hast die Koffer gepackt.

Du nahmst meine Leine - was war ich glücklich!!!

Noch ein kleiner Spaziergang vor dem Urlaub - HURRA!

Wir fuhren mit dem Wagen und Du hast am Straßenrand angehalten,

die Tür ging auf, und du hast einen Stock geworfen. Ich lief und lief,

bis ich den Stock gefunden und zwischen meinen Zähnen hatte.

Aber als ich zurückkam, warst du nicht mehr da! In Panik bin ich

in allen Richtungen gelaufen, um Dich zu finden aber vergebens!

Ich wurde immer schwächer von Tag zu Tag. Ein fremder Mann kam,

legte mir ein Halsband um und nahm mich mit.

Bald befand ich mich in einen Käfig und wartete dort auf Deine Rückkehr.

Aber Du bist nicht gekommen! Dann wurde der Käfig geöffnet.

Nein, Du warst es nicht - es war der Mann, der mich gefunden hat.

Er brachte mich in einen Raum - es roch nach Tod. Meine Stunde war gekommen...

Geliebtes Herrchen, ich will, dass Du weißt, dass ich mich trotz meines Leidens,

das Du mir angetan hast, noch stets an Dein Bild erinnere.

Und falls ich noch einmal auf die Erde zurückkommen könnte -

ich würde auf dich zulaufen, denn:

ICH HATTE DICH LIEB!!!


Brief eines Welpen:

Heute bin ich gestorben. Ihr habt genug von mir gehabt. Ihr habt mich in ein Tierheim gebracht. Es war überfüllt. Wahrscheinlich bin ich unter einem unglücklichen Stern geboren.

Jetzt liege ich in einem schwarzen Plastiksack. Mein Halsband, was zu klein war und auch schmutzig, hat die Frau, die mich auf das ewige Jagdfeld geschickt hat, abgenommen. Das und die kaum benutzte Leine, die ihr hier gelassen habt, wird ein anderer Welpe bekommen.

Hätte es sein können, dass ich immer noch bei Euch zu Hause wäre, wenn ich den Schuh nicht zerkaut hätte? Ich wusste nur, dass es Leder ist und es lag vor mir auf dem Boden. Ich wollte nur spielen. Ihr habt vergessen, mir Hundespielzeug zu kaufen.

Hätte es sein können, dass ich immer noch bei Euch zu Hause wäre, wenn ich stubenrein gewesen wäre? Ihr habt meine Nase da hinein gedrückt. Ich verstand es nicht. Es gibt doch Bücher und Schulen, wo man lernen kann, wie man Welpen so etwas beibringt.

Hätte es sein können, dass ich immer noch bei Euch zu Hause wäre, wenn ich keine Flöhe in die Wohnung geschleppt hätte? Aber ohne Mittel kann man sie nicht loswerden.

Hätte es sein können, dass ich immer noch bei Euch zu Hause wäre, wenn ich nicht gebellt hätte? Aber ich habe doch nur gesungen: Ich bin da, ich bin da, ich bin erschrocken und so einsam. Ich möchte Euer bester Freund werden!

Hätte es sein können, dass ich immer noch bei Euch zu Hause wäre, wenn ich Euch erfreut hätte? Aber wenn Ihr mich schlagt, wie kann ich Euch da erfreuen?

Hätte es sein können, dass ich immer noch bei Euch zu Hause wäre, wenn Ihr mich gelehrt hättet, mich richtig zu benehmen? Nach der ersten Woche habt Ihr keine Zeit mehr für mich gefunden. Ich habe den ganzen Tag auf Euch gewartet.

Heute bin ich gestorben.

Euer Welpe










Hunde haben keine Seele, oder doch?

Ich erinnere mich noch, wie ich dich nach Hause geholt habe. Du warst so klein und knuddelig mit deinen winzigen Pfoten und deinem weichen Fell. Du stolpertest durch den Raum mit blitzenden Augen und hängenden Ohren. Manchmal hast du einen kleinen Heuler losgelassen um zu sagen "Das ist mein Revier!". Du machtest ein Chaos aus dem Haus und kautest alles an, was du sahst, und wenn ich mit dir geschimpft habe, hieltest du nur deinen Kopf gesenkt und schautest mich aus unschuldigen Augen an, als ob du sagen wolltest "Tut mir leid, aber wenn du nicht guckst, werde ich es wieder machen".

Als du älter wurdest, beschütztest du mich, indem du jeden anbelltest, der an unserem Fenster vorbeiging. Wenn ich nach einem harten Arbeitstag wiederkam, wartetest du wedelnd auf mich, um mir zu sagen "Willkommen zu Hause. Ich habe dich vermisst." Du hattest nie einen schlechten Tag und ich konnte mich immer auf dich verlassen. Wenn ich mich hinsetzte und Zeitung las oder Fernsehen schaute, hüpftest du auf meinen Schoß um Aufmerksamkeit zu erregen. Du hast nie mehr von mir verlangt als dir den Kopf zu streicheln, damit du auf meinen Beinen schlafen konntest.

Als du alt wurdest, liefst du nicht mehr so schnell herum. Dann, eines Tages, verlangte das Alter seinen Tribut und du konntest nicht mehr auf deinen wackligen Beinen stehen. Ich kniete mich zu dir und streichelte dich wie du da lagst, ich versuchte, dich wieder jung zu machen. Du schautest mich nur an, als ob du sagen wolltest, dass du alt und müde warst und, da du nie um etwas gebeten hattest, mich um einen letzten Gefallen bitten wolltest. Mit Tränen in den Augen fuhr ich noch ein letztes Mal zum Tierarzt. Ein letztes Mal lagst du neben mir. Warum auch immer warst du noch in der Lage in der Praxis aufzustehen, vielleicht war das dein Stolz. Als der Arzt dich wegführte, zögertest du einen Moment, drehtest deinen Kopf zu mir um Danke zu sagen. "Danke, dass du für mich gesorgt hast."

Ich dachte: "Nein, danke, dass du für mich gesorgt hast."

Von Chuck Wells

 



powered by klack.org, dem gratis Homepage Provider

Verantwortlich für den Inhalt dieser Seite ist ausschließlich
der Autor dieser Homepage. Mail an den Autor


www.My-Mining-Pool.de - der faire deutsche Mining Pool